Schule ohne Rassismus

Am 18. November 2010 wurde das Helene-Lange-Gymnasuim in den Kreis jener Schulen aufgenommen, die den Titel"Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" nennen dürfen. Als Pate des HLG konnte Lars Ricken gewonnen werden, der die Schülerinnen und Schüler aber auch die SV in ihren Belangen und Interessen unterstützt. Vorausgegangen waren drei Jahre intensiver Arbeit der SV des HLG nun für Offenheit, Miteinander und Integration und eine aktive Tätigkeit gegen Neonazismus, Rassismus und Ausgrenzung aller Art. Das ohnehin bereits in diese Richtung vorhandene Engagement der SV wurde durch die Tatsache, dass Neonazigruppen offensiv Flugblätter und rechtes Propagandamaterial vor der Schule verteilten noch bestärkt. Die rechte Gruppe hatte sich vorgenommen die Schülerinnen und Schüler in Dortmund, vor allem auch die des HLG für ihre rechtsgerichtete Überzeugungen zu gewinnen. Dagegen ging die SV in der Folgezeit mit unterschiedlichsten Mitteln vor und setzte ein Zeichen für Toleranz, Weltoffenheit und demokratische Werte. So wurde ein Benefiz-Flohmarkt für den Bau einer Schule in Uganda durchgeführt, ein Themenheft der Schülerzeitung zum Thema „Demokratie" gestaltet, ein Aufklärungsflyer gegen Rechts konzipiert und verteilt, eine Ausstellung zum Thema „Neofaschismus in Deutschland" organisiert, ein Eltern- und Schülerworkshop zum selben Thema gestaltet und die neuen Schülerinnen und Schüler der Klasse 5 wurden mit einer symbolischen Luftballonaktion zum Thema „Tolerantes Miteinander" begrüßt.

Belohnt wurde dieses überaus intensive Engagement nicht nur mit einer knappen Dokumentation im ZDF, sondern vor allem mit zwei besonderen Auszeichnungen. So erhielt die SV zum einen den dem „Ewald-Sprave-Preis für Zivilcourage" des SPD-Stadtbezirkes DO-Hombruch zum anderen aber vor allem auch den 1. Preis im Landeswettbewerb „demokratie.leben".

Im Rahmen der Jubiläumsprojektwoche der Schule wurde von den Schülerinnen und Schülern der SV ein Projekt in Eigenregie zu Rassismus und Zivilcourage angeboten, das – gestaltet mit der Unterstützung weniger externer Experten – zwei Schülergruppen zu je etwa 15 Personen an das Thema heranführte und mit diesen Gruppen Merkmale von Rassismus und Wege in der Zivilcourage ausarbeitete.

Zu den in der Schule fest installierten nachhaltigen Projekten gehörten mittlerweile nicht nur die bereits zuvor vorhandenen Streitschlichtergruppen, sondern die Schülerinnen und Schüler setzen sich für ein tolerantes Miteinander sowohl im Projekt „Eine Schule für Uganda", bei der Busbegleiterausbildung – in der es um Deeskalationsstrategien bei Konflikten im Schulbus geht, als auch bei einem nunmehr neu eingeführten Projekt mit dem BVB-Lernzentrum ein. Das letztgenannte Projekt geht im kommenden Schuljahr in seine Erprobungsphase. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 9 werden mit ihren jeweiligen Klassen und in Begleitung eines SV-Lehrers sowie eines SV-Schülers das BVB-Lernzentrum besuchen und sich einen Vormittag lang in einem Trainingsmodul mit einem der folgenden Themen beschäftigen: „Wir schauen hin: Rassismus und rechte Tendenzen im Fußball"; Interkulturelles Lernen"; Gewaltprävention / Zivilcourage." In einem breiten Spektrum von rechtsextremer Agitation und geeigneten Gegenstrategien bis hin zur Sensibilisierung für unterschiedliche Formen von Gewalt und gewaltfreiem Widerstand bzw. Selbstschutz werden sozialkompetente Handlungs- und Verhaltensweisen, die Akzeptanz von Unterschieden und die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer geschult. In der Zukunft soll darüber entschieden werden, ob der Besuch des BVB-Lernzentrums ein im Schulprogramm verbindlich verankerter Termin werden könnte und damit ausdrücken würde, dass der Schulgemeinde des HLG die Prinzipien des Labels Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage, nämlich ein respektvolles, tolerantes und offenes Miteinander und ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Gewalt auch weiterhin ein nachhaltiges Anliegen sind.

Dr. Katja Schlecking


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